Sie befinden sich hier
Inhalt
Sonderforschungsbereich TRR 265:
Das Gesamtziel des Sonderforschungsbereichs TRR 265 (sfb-trr265.charite.de) besteht darin, die der Suchtkontrolle zugrundeliegenden neurobiologischen Mechansimen und Lernmechanismen zu identifizieren und zu verstehen, um daraus präzise Therapien entwickeln zu können. Innerhalb des Konsortiums besteht die langfristige Aufgabe des MIISM darin, innovative Mobile-Health-Tools zum Triggern von Drogenreizen, Stressexposition und kleiner Drogenkonsummengen zu Beginn des Rückfalls zu entwickeln. In der ersten Projektphase des Sonderforschungsbereichs liegt der Schwerpunkt jedoch noch auf der Identifizierung der messbaren Parameter, der Methoden zur Datenanalyse und potenzieller Sensoren für den täglichen Betrieb.
Klinischer Aspekt
Die Zusammenarbeit mit den Partnern innerhalb des Sonderforschungsbereichs TRR 265 entstand aus einer gemeinsamen Vision der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) Mannheim und des MIISM. Für suchtabhängige Patienten in der Therapie sollte ein im täglichen Leben unauffällig zu tragendes Gerät entwickelt werden, das den Patienten und den Arzt rechtzeitig vor einem Rückfall, hier der Einnahme von Alkohol, warnt. Die bisherigen medizinischen Erfahrungen lassen erwarten, dass bereits ein einfaches Signal vielen Patienten dabei hilft, die Situation zu erkennen und einen Rückfall zu vermeiden. Das Potenzial eines solchen Systems für die Versorgung von Suchtpatienten erscheint enorm. Allerdings sind die messbaren medizinischen Parameter für die Bestimmung eines solchen Stressmoments unbekannt oder lassen sich nicht mit einfachen Mitteln mobil messen. Daher befasst sich ein Teil des SFB TRR 265 mit der grundlegenden Erforschung der Voraussetzungen für eine diskrete messtechnische Erfassung der Situation des Rückfalls eines Suchtpatienten.
Forschungsinhalte
Das Ziel der Entwicklung eines mobilen Überwachungssystems für Suchtpatienten erfordert als vorbereitenden Schritt die Vermessung von Suchtpatienten in Untersuchungsreihen für physiologische und verhaltensspezifische Daten. Aus diesen Daten kann im optimalen Fall abgeleitet werden, welche Messungen und Datenanalyseverfahren die gewünschte Aussage über den Zustand des Patienten liefern können. Erst in einem zweiten Schritt soll auf Basis dieser Ergebnisse ein mobiles System entwickelt werden, das der Patient während seiner Therapie im Alltag benutzen kann.
Ergebnisse
Das Projekt befindet sich aktuell in der Mitte seiner Laufzeit. Bis heute wurden die Messverfahren für die Untersuchungsprozesse mit den Patienten entwickelt und die Messsysteme implementiert. Aktuell finden die Untersuchungen statt, um eine ausreichende Datenbasis für die Analyse aufzubauen, auf deren Basis die Methoden- und Sensorauswahl für die Entwicklung der Mobile-Health-Tools getroffen werden soll.