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Der Paul-Ehrlich-Contest ist ein Mediziner-Wettbewerb, bei dem sich studentische Teams Medizinischer Fakultäten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in verschiedenen Kategorien miteinander messen. Der Wettbewerb findet jährlich in Berlin, Frankfurt oder Innsbruck statt.
In diesem Jahr traten in Innsbruck 15 Teams aus insgesamt 20 Universitäten gegeneinander an. Zwei Tage lang stellten die Medizinstudierenden ihr Fachwissen und ihr Können unter Beweis. In den Vorrunden am ersten Tag qualifizierten sich die sechs besten Teams für das Finale.
Das Team aus Mannheim bestand in diesem Jahr aus den Studierenden Julia Selena Beck, Meret Grube, Naima Sieben, Elias Stein und Timeus Tanriver. Als Ersatz mit dabei waren Konrad Geiger und Helena Haeunke. Studentisch geführt und organisiert wurde das sehr intensive, mehrmals pro Woche stattfindende Training von Naima Sieben. Alle Teammitglieder schreiben dabei eigene klinische Fälle, bereiten Quizze vor oder arbeiten Differenzialdiagnosen aus.
Als Coach stand dem Team Professor Dr. med. Rüdiger Adam, Oberarzt in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, zur Seite. Er begleitet die Mannheimer Medizinstudierenden schon seit 12 Jahren in der Vorbereitung auf den Paul-Ehrlich-Contest sowohl während der Trainingseinheiten als auch beim Wettbewerb vor Ort als Betreuer und Jury-Mitglied.
In den einzelnen Spielrunden waren unterschiedlichste Skills gefragt: Im Sekundentakt mussten Blickdiagnosen „gebuzzert“ werden, und auch beim Bearbeiten komplizierter klinischer Fälle saß der Buzzer im Nacken; es mussten MC-Fragen aus sämtlichen Studienjahren gelöst sowie Differenzialdiagnosen nach Sicht von drei charakteristischen Bildern ausgearbeitet werden.
In den Vorrunden und im Finale waren außerdem praktische medizinische Skills wie das Einleiten einer totalen intravenösen Anästhesie TIVA mit Ausrechnen sämtlicher Medikamente und Perfusorlaufraten oder eine Narkose mit Intubation und kompletter Beatmung gefragt.
Naima Sieben musste sich bei der praktischen Übung im Fachbereich Psychiatrie beweisen. „Wir haben in unserer Freizeit hart für den PEC trainiert, jetzt wächst der Druck!“, gestand sie kurz vor ihrem Einsatz. Im Anamnesegespräch mit einem Darsteller, der einen Patienten auf der psychiatrischen Akutambulanz spielte, musste sie sich dabei vor einem besonderen Prüfer bewähren: dem Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Professor Dr. med. Wolfgang Fleischhacker.
Nach einer letzten Runde Blickdiagnosen und Fallbeispiele stand fest: Marburg zog im letzten Duell am bis dahin dauernd in Führung liegenden Team aus Mannheim vorbei und gewann denkbar knapp mit 25 Punkten Vorsprung. Das Team der Medizinischen Fakultät der JKU Linz wurde dritter.
Die Siegerehrung mit dem Rektor, Professor Fleischhacker, und dem Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten, Professor Dr. med. Wolfgang Prodinger, fand auf der Nordkette auf 1.900 Meter statt. Nach zwei Tagen Hochspannung wurde am Ende der gelungenen Veranstaltung auf der Seegrube (Restaurant), über den Dächern Innsbrucks, ausgelassen gefeiert.
Da der Wissenszuwachs und der Lerneffekt in der Vorbereitung auf den Paul-Ehrlich-Contest immens groß sind, wurde das Training dazu inzwischen als Wahlfach anerkannt und wird so einer größeren Zahl von Studierenden zugänglich gemacht. Beim nächsten Wettbewerb in Berlin wird Mannheim dann erneut antreten, um unsere Fakultät hoffentlich wieder erfolgreich zu vertreten.