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Framingham (Heart) Study


Die Framingham Heart Study ist wohl eine der bekanntesten medizinischen Studien und das klassische Beispiel für eine Kohortenstudie. Dank ihr konnten erstmals Risikofaktoren für koronare Herzerkrankungen (KHKs) ergründet werden.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts nahm die Zahl der Todesfälle durch KHKs in den Industrieländern stetig zu. Wie diese Erkrankungen zustande kamen, konnte sich die Medizin bis dahin nicht erklären und so wurden Herzinfarkte u. ä. als Schicksalsschläge betrachtet.[1]

1948 begann das National Heart Institute (welches später zum National Heart, Lung and Blood Institute wurde) eine Studie zur Aufklärung möglicher Ursachen. Dafür wurde die Kleinstadt Framingham (Massachusetts, USA) als repräsentativ für die damalige Bevölkerung der USA ausgewählt. 5209 Erwachsene zwischen 30 und 62 Jahren, die zu diesem Zeitpunkt keine Herzerkrankungen aufwiesen, wurden für die Studie rekrutiert. Sie wurden alle zwei Jahre umfangreich untersucht und durch einen Fragebogen zu ihren Lebensumständen befragt.[2]

Dadurch konnten die heute schon fast selbstverständlichen Risikofaktoren, wie Tabakkonsum, arterielle Hypertonie und Diabetes, für KHKs ausfindig gemacht werden.

Mittlerweile nimmt bereits die 3. Generation an der Studie teil und die Untersuchungen sind nicht mehr nur auf das Herz fokusiert. Auch Schlaganfall-Risiken und Gene, die möglicherweise Alzheimer begünstigen, werden analysiert.[1] Die 1,6 Mio gesammelten Blutproben dienen unter anderem als genetische Datenbank, mit der eine Vielzahl von SNPs (Single Nucleotide Polymorphism) identifiziert werden konnten.[2]

Die Framingham Heart Study ist immer noch Grundlage hunderter Paper pro Jahr und liefert fortwährend wichtige Erkenntnisse für die Medizin.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage der Framingham Heart Study

Außerdem hat das International Journal of Epidemiology 2015 in der Ausgabe 6 den Schwerpunkt auf die Studie gelegt. Die Ausgabe enthält neben Übersichtsartikeln auch alte Artikel, die ihre Daten aus der Framingham Heart Study beziehen.

Literatur:

  1. Hajar, Rachel. "Framingham contribution to cardiovascular disease." Heart views: the official journal of the Gulf Heart Association 17.2 (2016): 78.
  2. Tsao, Connie W., and Ramachandran S. Vasan. "The Framingham Heart Study: past, present and future." International Journal of Epidemiology, 44 (2015): 1763-1766.

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