US-Kartellklage:
In New York wurde eine Kartellklage gegen die international agierenden Großverlage SAGE Publications, Elsevier, Wiley, Springer Nature, Taylor & Francis sowie Wolters Kluwer eingereicht.
Die 3 wesentlichen Gründe für die Klage:
1. Unbezahlte Begutachtung durch Forschende: Die Verlage erwarten von Wissenschaftler:innen Peer-Reviews ohne dafür eine Entlohnung zu leisten.
2. Wettbewerbsverzerrung der Wissenschaftsverlage: Die genannten Verlage verpflichten die Forschenden, ihre Manuskripte jeweils nur bei einer Zeitschrift (und damit einem Verlag) zur Begutachtung und späteren Veröffentlichung einzureichen. Dadurch reduzieren sie den Wettbewerb und verzögern die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen.
3. Kontrolle der wissenschaftlichen Kommunikation: Während des oft langwierigen Peer-Review-Prozesses hindern die Verlage die Forschenden daran, ihre Manuskripte und damit ihr Wissen vorab als Preprints frei zu teilen. Nach der Annahme eines Werkes müssen die Wissenschaftler:innen alle Rechte an die Verlage abtreten, die dann hohe Gebühren für den Zugang verlangen.
Als Hauptklägerin der Kartellklage gegen die Wissenschaftsverlage tritt Lucina Uddin auf. Sie arbeitet als Professorin für Neurowissenschaften an der University of California, Los Angeles und hat sich mit einer größeren Gruppe von Forschenden zusammengetan.
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Weitere Quelle:
https://open-access.network/services/news/artikel/kartellklage-gegen-wissenschaftliche-verlage
Deutschland: DSGVO-Beschwerden gegen drei Verlage
Ein kartellrechtliches Verfahren ist in Deutschland bisher noch nicht anhängig, obwohl sich die Praktiken sehr ähnlich sind.
Allerdings droht mehreren Verlagen in Deutschland juristischer Ärger wegen Verstößen gegen den Datenschutz. Betroffen sind die Verlage Wiley, Springer Nature und Nomos. Wegen übermäßigen Trackings von Nutzungsdaten hat Björn Brembs, Professor an der Universität Regensburg, zusammen mit der auf Sammelklagen spezialisierten Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) kürzlich drei Datenschutzbeschwerden eingereicht. Diese können auf der Website der GFF eingesehen werden.
Brembs macht seit langem auf die fatalen Folgen des Datentrackings für die Wissenschaft aufmerksam. Zusammen mit Kolleg:innen hat er die Initiative "Stop Tracking Science" ins Leben gerufen.
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